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Mittwoch, 30. Juli 2014

Mittwoch, 30. Juli 2014

World Cosplay Summit 2014 – Interview mit Peilosistas

Peilosistas – Team Germany auf der Cosplay Weltmeisterschaft in Japan

Eva (aka E-Chan) und Anna (aka Artflower) bilden das Cosplay-Duo Peilosistas und treten momentan als Team Germany auf dem „World Cosplay Summit“,  der internationalen Cosplay Weltmeisterschaft in Japan an. Für ein kurzes Interview standen uns die beiden Finalistinnen freundlich Rede und Antwort.

Zuvor gewannen sie auf der Anime-Convention „Connichi 2013“ in Kassel den deutschen Vorentscheid zum „World Cosplay Summit“ und qualifizierten sich dadurch zur Finalteilnahme 2014 in Japan. Als große Cosplay-Fans unsererseits hatten wir natürlich etliche Fragen an die beiden.

Das Cosplay Experten-Interview mit Peilosistas

Als "Miyuki-chan im Wunderland" gewannen Peilosistas den deutschen Vorentscheid auf der Connichi 2013 | © octowanaWie seid Ihr beide zum Cosplay gekommen und wie lange seid Ihr schon im Cosplay-Fieber?

Anna: Ich verkleide mich seit ich klein bin. Seit dem Kindergarten habe ich immer Theater gespielt und die Herstellung der Kostüme hat mir immer viel Spaß gemacht. In meiner Teenagerzeit habe ich Musicalkostüme nachgenäht, was für viele auch unter den Begriff Cosplay fällt, der damals aber in der Form noch nicht so geprägt war. Zu Anime/Manga/Gameskostümen bin ich gekommen, als ich 2003 auf einer Convention war und die anderen Cosplayer gesehen habe – ich fand den Gedanken gut ein Kostüm zu tragen, ohne Text für die Bühne zu lernen. Außerdem ist es eine interessante Änderung gewesen, eine 2-dimensionale Vorlage zu haben, die einem mehr Freiheiten in der Materialwahl lässt, als die schon vorhandenen Musicalkostüme.

Eva: Mit Anime und Manga bin ich groß geworden. In der Grundschule fing das Theaterspielen dann an und zog sich bis in die Oberstufe. Dann komme ich noch aus einer Gegend, in der Fasching sehr groß ist. Der Spaß am Verkleiden war somit schon früh vorhanden. Im Jahr 2000 bin ich dann das erste Mal mit Cosplayern in Verbindung gekommen, damals in einer kleinen Buchhandlung in meiner Heimatstadt und 2001 hab ich mich dann selbst ins Kostüm gewagt. Das Schlüpfen in eine andere Rolle war damals zu meinen Anfängen für mich noch vorrangig, nach der Pubertät aber hat sich da eine Wandlung hin zum Hobby, den handwerklichen Fähigkeiten sowie der Darstellung auf der Bühne und vor der Kamera hin entwickelt. Die Mehrschichtigkeit und das Erlernen neuer Fähigkeiten finde ich auch heute noch total interessant.

Im Vorentscheid zum WCS auf der Connichi 2013 habt Ihr mit Eurer Performance zum Manga „Miyuki-chan im Wunderland“ gewonnen. Auch für den WCS in Japan bereitet Ihr wieder eine Performance vor. Könnt Ihr uns etwas zu dem Auswahlprozess erzählen? Wie entscheidet Ihr z.B. aus welchen Animes/Mangas Ihr etwas vortragen wollt?

Wir gehen im Geiste alle möglichen Animes/Mangas/Spiele durch, die wir gesehen haben. Dann überlegen wir, ob es aus diesen etwas gäbe, das sich gut für einen Auftritt eignet. Wir sind beide große Fans der Zeichnergruppe CLAMP, bis auf einen waren bisher alle unsere Auftritt aus einem ihrer Werke. Da wissen wir immer schon mal, dass wir da etwas finden, was uns beiden gut gefällt. Wenn wir einen Ansatz für einen Auftritt haben, prüfen wir nochmal, ob uns die Kostüme gut genug gefallen und ob wir uns mit den Charakteren identifizieren können. Auch ob das (visuelle) Verhältnis der Charaktere zu unserem passt. Da haben wir dann meist schon eine grobe Grundidee für den Auftritt.

Wie bereitet Ihr Euch auf den WCS vor? Wie viele Kostüme und Accessoires nehmt Ihr z.B. mit nach Japan? Habt Ihr schon geplant was Euch alles in Japan erwartet und könnt Ihr darüber schon ein bisschen verraten?

Drei Kostüme müssen alle Teilnehmer für verschiedene Veranstaltungen mitbringen, wir also auch. Zwei für Nebenevents und eins für den Auftritt. Für den Auftritt kommen dann noch Bühnenrequisiten dazu. Zu unseren Kostümen für die Parade gehören auch noch ein paar kleine Accessoires.

Im Groben gibt es immer eine Veranstaltung im Flughafen von Nagoya, eine Cosplayparade und einen Red Carpet Walk, sowie natürlich die Finalshow mit den Auftritten. Das genaue Programm der Veranstalter wissen wir aber selber auch noch nicht. Nach dem WCS machen wir beide noch eine Weile Urlaub in Japan.
Um uns richtig vorzubreiten fehlt aber dann doch Zeit. Wahrscheinlich werden wir erst im Flugzeug realisieren, dass wir wirklich auf dem Weg nach Japan sind!

„Wir denken, dass jeder Mensch der cosplayen möchte auch cosplayen sollte“

Auch Cosplayer sind manchmal kostümlos unterwegs :) Peilosistas – ein Ausblick auf den World Cosplay Summit 2014 Peilosistas – ein Ausblick auf den World Cosplay Summit 2014 Auch Cosplayer sind manchmal kostümlos unterwegs :)

Ihr näht Eure Kostüme selbst. Was ist das Schwierigste an der Umsetzung von einer Zeichnung zum Kostüm? Gibt es raffinierte Hilfsmittel und Tricks auf die Ihr zurückgreift? Was haltet Ihr davon, wenn CosplayerInnen Teile ihrer Kostüme von der Stange kaufen? Als Kostüm-Shop interessiert uns das natürlich ganz besonders.

Die Schwierigkeiten variieren je nach Vorlage – bei Kostümen aus Stoff sind das häufig seltsame Schnitte, etwa dass Teile der Kleidung abstehen wie sie eigentlich nicht abstehen können. Oder Perücken die der Gravitation trotzen. Es kann aber auch sein, dass man Techniken benutzen muss, die man vorher nie benutzt hat. Wir hatten in diesem Jahr von allem etwas dabei. Im Internet findet man eine ganze Menge an teilweise lustigen Tricks die man für sein Kostüm benutzen kann (etwa Yogamatten um Rüstungen zu bauen). Man schaut dann auch gerne mal über den Tellerrand – mit welchen Tricks arbeiten Masken-/Kostüm-/ oder Bühnenbildner? Gibt es vielleicht nützliche Tipps aus einer ganz anderen Branche (Heimwerker zum Beispiel)?

Wir denken, dass jeder Mensch, der cosplayen möchte, auch cosplayen sollte und dass es jeder auf seine Art tun sollte. Uns persönlich ist die Herstellung wichtig und sie gehört für uns zum Prozess des Cosplayens und macht unser Kostüm individuell und „unser eigen“. Es gibt aber auch Cosplayer, für die die Präsentation viel wichtiger ist und die deshalb ihre Kostüme kaufen. Da sollte jeder seinen Weg finden, der ihm am besten liegt. Mit Sicherheit liegt da auch viel daran, wie sich die Szene gewandelt hat. Als wir anfingen Kostüme zu machen, gab es keine fertigen zu kaufen, wir hatten schon Probleme auch nur eine ansatzweise vernünftige Perücke zu finden! Das Internet war noch längst nicht das, was es heute ist und wir sind mit Improvisation in die Cosplayszene hineingewachsen.

Die jüngeren Cosplayer haben bereits ein breites Angebot an Sachen die ihnen zur Verfügung stehen, sodass sie ihre Prioritäten von Anfang an auch anders legen können. Manche Kostüme kann man auch gar nicht exakt trennen, man kauft sich ja auch mal eine Strumpfhose oder eine passende Jacke. Das erspart einem teilweise sogar eine Menge Stress und sich nicht schlecht aus. Nur ein komplett gekauftes Kostüm haben wir beide nicht im Schrank hängen.

Habt Ihr schon Pläne für die Zeit nach Eurer Rückkehr aus Japan geschmiedet?

Wir schmieden vorerst keine weiteren Wettbewerbspläne und konzentrieren uns erstmal auf Uni und Arbeit, was zur Zeit wegen des WCS hinten anstehen muss. Eine Pause zum Verschnaufen brauchen wir dann auch erstmal.

Was sind eigentlich Eure Lieblingsfiguren bzw. Eure Lieblings-Animes bzw. -Mangas?

Anna: Ich liebe „Fullmetal Alchemist„, „xxxholic“ und „Mai Hime„. FMA ist witzig, sehr spannend und tiefgründig, das alles gepaart ist eine ideale Mischung. „xxxholic“ ist von unseren Lieblingszeicherinnen von CLAMP und der Hauptcharakter Yuuko ist einer meiner Lieblingscharaktere überhaupt. Ich habe mehrere Kostüme von ihr angefertigt und es werden sicher weitere folgen! „Mai Hime“ ist nicht so bekannt wie die ersten beiden und sehr spannend und dramatisch.

Eva: Ich stehe auf Animes und Mangas mit einer sehr komplexen, intelligenten und wenig vorrausschaubaren Handlung, sowie tiefgründigen Charakteren. Prinzipiell lese ich eher Manga. Da steh ich total auf „Skip Beat“ und „Fushigi Yuugi“.

Anime-mäßig mag ich die Sachen des Studio Ghibli und Gainax, aber auch ganz konkret „Fullmetal Alchemist“ sowie die Serien von CLAMP. Charaktermäßig liebe ich Alice (sowohl das Original als auch Adaptionen) und Black Rose aus dem .hack Universum. Aber es gibt noch viel mehr, was einfach den Rahmen sprengen würde ;).

„Wenn Ihr totale Superman-Fans seid: Schwingt Euch ins Cape!“

Als "Miyuki-chan im Wunderland" gewannen Peilosistas den deutschen Vorentscheid auf der Connichi 2013 | © octowanaMeint Ihr man sollte dem Charakter, den man darstellen möchte, besonders ähnlich sehen? Müssten wir z.B. erst einmal monatelang in der Muckibude Gewichte stemmen bevor wir überhaupt an ein Superhelden-Cosplay denken können?

Einem Charakter ähnlich zu sehen, macht das Cosplay authentischer, aber der Spaß und die Liebe zum Charakter stehen für uns im Vordergrund. Manchmal reichen ja schon nur kleine Hilfsmittel wie eine Perücke, gut gemachtes Make-up oder ein Push-up BH ;). Cosplay ist für uns ein Ausdruck vom Fan-Sein. Auch hier: Jeder sollte seinen Weg für Cosplay finden. Wenn Ihr also totale Superman-Fans seid: Schwingt Euch ins Cape! Ihr müsst euch nur darin wohlfühlen ;D.

Und wenn derjenige Spaß bei dem hat was er tut, dann sollte das Aussehen auch nur zweitrangig sein. Ein toll gemachtes Kostüm ist dann noch ein zusätzliches Schmankerl. Dieses Thema ist prinzipiell sehr schwierig und wird in der Szene heiß diskutiert und ist für uns auch nicht einfach zu beantworten, da es wohl immer ambivalent bleiben wird.

Welchen Tätigkeiten geht Ihr nach, wenn Ihr nicht gerade an neuen Outfits bastelt und auf Conventions durch die Weltgeschichte düst?

Anna: ich arbeite vorrangig als Webdesignerin und Fotografin. In meiner Freizeit tanze ich. Dabei bin ich von Jazz und Hip Hop über Modernjazz über zu orientalischem Tanz gegangen und dann bei Tribal Dance gelandet. Das ist eine Mischung aus orientalischem Tanz, indischem Tanz und Folklore. Auch hier gibt es Platz für tolle Kostüme. Hin- und wieder häkle ich zur Entspannung Amigurumis (kleine Tiere).

Eva: Zur Zeit studiere ich im Master of Education (Lehramt) mit Bildender Kunst im Hauptfach und Sozialkunde im Nebenfach. Spezialisiert habe ich mich auf Medienkunst (Fotografie, Video, Performance) und das nimmt aktuell einen großen Teil meines Lebens ein (Exkursionen, Reisen, Ausstellungen). Ansonsten unternehme ich, neben diversen Nebenjobs, viel mit Freunden, reise in der Weltgeschichte umher und versuche mein Leben so gut wie es geht zu genießen :).

Wir danken Euch für das tolle Gespräch und wünschen Euch ganz viel Erfolg auf dem World Cosplay Summit 2014!

Ihr habt noch nicht genug von Peilosistas? Dann folgt Ihnen ganz fix auf Facebook und Twitter und haltet die Website vom World Cosplay Summit im Auge!


Cosplay – fantastisches Fandom

Cosplay ist ein tolles Hobby das Euch schnell mit gleichgesinnten, freundlichen Menschen verbindet und es Euch ermöglicht, Euren Idolen nachzueifern. Wenn Euch jetzt das Cosplay-Fieber erwischt hat, werft schnell ein paar Blicke in unseren riesigen Webshop: Ob Perücken, Kontaktlinsen, Accessoires oder ganze Kostüme – bei maskworld.com werdet Ihr fündig!

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Wir wünschen fröhliches Verkleiden

Eure Crew von maskworld.com


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